Dies ist eine Übersicht über den Vortrag meiner Kommilitonen. - Das nachfolgende Handout ist ebenfalls von Ihnen erstellt.
Die Impulse sind von unserem Dozenten.
Als Einstieg in den Vortrag erstellten wir auf einer Website unsere eigenen Avatare. Dabei fiel auf, dass viele eine möglichst realistische Replikation ihrer selbst gestalteten.
Wie sich unschwer erkennen lässt war das bei mir aber nicht der Fall. ^^
Virtuelle Verkörperung und neue Körperbilder
„Virtuelle Verkörperung“ beschreibt, wie Menschen durch digitale Technologien neue Formen von Körperlichkeit erschaffen. Avatare, virtuelle Influencer oder hybride Körpermodelle verschieben dabei die Grenzen zwischen real und inszeniert. Künstler:innen wie Louisa Clement oder Kate Cooper thematisieren diese Fluidität, indem sie menschliche Körper digital verfremden oder perfektionieren. Gleichzeitig eröffnen sich queere und postkoloniale Perspektiven, die tradierte Geschlechterrollen dekonstruieren und neue Identitätsräume schaffen.
Probleme und Potenziale
Digitale Körper sind ambivalent: Einerseits bieten sie neue Freiheiten, andererseits reproduzieren sie Stereotype und verstärken Selbstinszenierungsdruck. Plattformen fördern bestimmte Idealbilder, wodurch alternative oder queere Darstellungen oft marginalisiert werden. Potenzial liegt in Projekten wie Rebecca Merlics Glitchbodies, die utopische, diverse Körperwelten aufbauen. Damit wird sichtbar: Digitale Körper können Räume der Selbstermächtigung sein, aber auch neue Formen von Kontrolle erzeugen.
Avatare und ihre soziale Wirkung
Avatare fungieren als Stellvertreter:innen der Nutzer:innen – von Games über Social Media bis hin zu Virtual Influencern wie Lil Miquela. Studien zeigen, dass Attraktivität oder Ähnlichkeit des Avatars das Verhalten prägen („Beauty-is-good“-Stereotyp, Social Identity Theory). Der Proteus-Effekt verdeutlicht, wie digitale Selbstbilder reale Handlungen beeinflussen: etwa aggressiveres Verhalten bei muskulösen Avataren oder mehr Nähe bei ähnlichen virtuellen Repräsentationen. Hier wird deutlich, wie eng Körperbilder, Selbstwahrnehmung und soziales Verhalten verschränkt sind.
Zukunftskörper: Transhumanismus und Posthumanismus
Im Diskurs über „Zukunftskörper“ treffen zwei Gegensätze aufeinander:
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Transhumanismus feiert die Überwindung biologischer Grenzen durch Technologie, Biohacking und Cyborgisierung – oft euphorisch und kapitalistisch geprägt.
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Posthumanismus (Braidotti) hinterfragt dagegen die Zentralität des Menschen, denkt in Allianzen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren und übt Kritik am „kognitiven Kapitalismus“. Hier wird das Menschsein nicht als fixer Maßstab, sondern als verhandelbarer, relationaler Zustand begriffen.
Fazit
Die Auseinandersetzung mit Avataren und digitalen Körperpolitiken verdeutlicht, dass Fragen nach Identität, Teilhabe und Macht in digitale Räume verlagert werden. Für Bildungskontexte bedeutet das: Schüler:innen müssen nicht nur technische Fähigkeiten (Avatar-Gestaltung, VR-Nutzung) entwickeln, sondern auch kritische Medienkompetenz. Relevante Leitfragen sind etwa:
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Welche Körperbilder werden digital sichtbar – und welche ausgeschlossen?
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Wie beeinflusst digitale Selbstdarstellung das reale Selbstbild?
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Inwieweit sind wir Kompliz:innen des kognitiven Kapitalismus, wenn wir Avatare und Influencer konsumieren?
So eröffnet der Vortrag einen Reflexionsraum, in dem digitale Körper nicht nur als technische Spielerei, sondern als Schauplatz gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse verstanden werden.
Handout:
PPP:
Die hier gezeigten Inhalte sind von den jeweiligen Vortragenden erstellt.
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