Paule Hammer (geb. 1975 in Leipzig) ist ein Künstler, der in Leipzig lebt und arbeitet. Er studierte Malerei von 1997 bis 2004 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo er seinen Meisterschülerabschluss bei Sighard Gille machte.

2002 gründete er das Atelierhaus „Frühauf“ in Leipzig. Seit 2010 lehrt er Zeichnen und Naturstudium im Fachbereich Buchkunst/Grafikdesign an der HGB und unterrichtet seit 2024 zudem an der Kunsthochschule Kassel.

Inspiriert von den „Chroniken der Welt“ schafft Hammer großformatige Installationen sowie Textil- und Papierarbeiten. Seine Werke wurden unter anderem im Museum der Bildenden Künste Leipzig, im Deutschen Hygiene-Museum Dresden und im Kunstverein Göttingen gezeigt. Seit 2018 betreibt er gemeinsam mit Florian Hesselbarth den Podcast Warum ist das Leben so lang.


In der Ausstellung wurden mehrere interessante Werke gezeigt, darunter "Weltenzyklopädie Band I", "Die Träume von 2019" und "Ohne Titel" (2024-2025). Jedoch wollte ich mich hier in der Nachbereitung auf das folgende Werk beschränken.

Beziehung 2, (2021)

Acryl auf Leinwand,
200 cm x 250 cm

 

Das Bild ist großformatig und wirkt wie eine komplexe Netzwerk-Karte. Zahlreiche kleine Kreise sind gleichmäßig über die gesamte Fläche verteilt - sie stehen jeweils für eine Person, deren Namen sie tragen.

Zwischen den Kreisen verlaufen farbige Linien, die wie ein dichtes Netz den gesamten Bildraum durchziehen und jeweils für eine bestimmte Art von Beziehung der Personen stehen.

Der Hintergrund ist dunkel gehalten, wodurch die bunten Fäden und weißen Kreise stark hervortreten.

Dieses Werk visualisiert Hammers soziales Umfeld und die Vielzahl an Verbindungen zwischen Personen aus seinen unterschiedlichen Lebensbereichen. Die klare Zuordnung der Linienfarben zu Beziehungsarten macht sichtbar, wie sich private, berufliche und zufällige Kontakte überlagern. Die dichte Vernetzung und das Fehlen leerer Flächen erzeugen den Eindruck eines lebendigen, komplexen, manchmal auch unübersichtlichen Beziehungsgeflechts.

Damit öffnet das Bild eine persönliche und intime Ebene: Es ist nicht nur eine abstrakte Netzwerkgrafik, sondern auch ein Selbstporträt im weiteren Sinn – ein Abbild des Künstlers durch die Gesamtheit seiner sozialen Beziehungen. Die visuelle Fülle lässt die BetrachterInnen darüber nachdenken, wie eigene Netzwerke strukturiert sind, und macht deutlich, dass jede Beziehung Teil eines größeren, oft unüberschaubaren Ganzen ist.

 

Es lässt mich über die unterschiedlichen Verbindungen in meinem Leben überlegen. Dabei ist mir jedoch aufgefallen, wie unachtsam ich oft mit Namen umgehe. Viele meiner Verbindungen müsste ich mit "Das freundliche Mädchen, dass in der Keramik-AG manchmal neben mir saß." oder Ähnlichem betiteln. Trotzdem, habe ich versucht eine eigene Karte der Namen zu gestalten:


Quellen:

Paule Hammer - Malerei, Zeichnungen Leipzig. (Letzter Zugriff: 12.08.2025)

Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig. (Letzter Zugriff: 12.08.2025)

Malerei / Paule Hammer (Letzter Zugriff: 12.08.2025)

 

Bildquellen:

1: Portrait - csm_PauleHammer_ca4ed1e815.jpg (311×234)

2: Beziehung 2 - index.php (1200×852) 

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