Dies ist eine Übersicht über den Vortrag meiner Kommilitonen - Das nachfolgende Handout ist ebenfalls von ihnen erstellt.
Die Impulse sind von unserem Dozenten.

Im Vortrag „Post-Digital Art: Frühe interaktive Medienkunst, Computerkunst und Browser Art“  wurde deutlich, wie künstlerische Auseinandersetzungen mit Technologie bereits frühzeitig zentrale Fragen über Wahrnehmung, Teilhabe und Mensch-Maschine-Verhältnisse aufwarfen. Der Fokus lag auf künstlerischen Arbeiten, die im Spannungsfeld von Digitalität, Interaktivität und Medienästhetik entstanden – und damit den Boden für heutige Medienkunstpraktiken bereiteten.

Technologische Anfänge und künstlerische Neugier

Die Entwicklung von Computern und digitalen Bildverarbeitungstechniken in den 1950er- und 60er-Jahren bildete den technischen Rahmen für erste Experimente mit „Computerkunst“. Pionier*innen wie Ben Laposky erzeugten mit Oszilloskopen elektronische Abstraktionen – visuelle Artefakte, die den Beginn einer neuen künstlerischen Ästhetik markierten. Die Idee: Technik als Werkzeug nicht nur zur Repräsentation, sondern zur aktiven Erzeugung von Kunst.

Mit dem Aufkommen von Video- und Filmtechnologie erweiterten Künstler*innen wie Nam June Paik und Carolee Schneemann die Ausdrucksmöglichkeiten: Installationen wie “Robot K456” oder “TV-Buddha” reflektieren nicht nur den Einsatz neuer Medien, sondern fordern unsere Wahrnehmung heraus – und thematisieren die Verwobenheit von Mensch und Maschine, Körper und Code.

Interaktivität als künstlerisches Prinzip

Ein zentrales Thema des Vortrags war die Rolle der Interaktivität in der frühen Medienkunst. Nicht mehr nur passive Betrachtung, sondern aktive Teilhabe: Der/die Rezipient:in wird zur/m Mitgestalter:in. Werke wie “Tapp und Tastkino” (Valie Export, 1968) oder “Hole in Space” (Galloway/Rabinowitz, 1980) rücken partizipative Momente ins Zentrum – physisch, sozial, politisch.

Dabei wird Interaktivität nicht nur als technisches Feature, sondern als ästhetische Haltung verstanden: das Kunstwerk bleibt unvollständig ohne die aktive Teilnahme. Begriffe wie Telepräsenz und kybernetische Skulptur beschreiben Kunstformen, die auf Verbindung, Rückkopplung und Wandel setzen – etwa in Robert Rauschenbergs “Mud Muse” oder Buky Schwartz’ “Spring”.

Netzkunst und Browser Art

Ab den 1990er-Jahren rückte das Internet als künstlerischer Raum in den Fokus. Netzkunst (oder Net Art) entsteht speziell für den digitalen Raum und macht dessen Struktur selbst zum Thema. Künstlerinnen wie Mark Napier (“Riot”*, 1999) oder das Kollektiv JODI spielten mit der Ästhetik des Internets, dekonstruierten Interfaces und hinterfragten die scheinbare Ordnung digitaler Systeme.

Diese Formen der Browser Art – oft experimentell, spielerisch und kritisch – fordern traditionelle Kunstbegriffe heraus. Die Website wird zur Leinwand, der Code zum Material, der User zur/m Co-Autor:in.

Bekannte Medienkünstler

Bill Viola

📌 Geboren: 25. Januar, 1951, Queens, New York, USA📌 Gestorben: 12. Juli 2024, Long Beach, Kalifornien, USA

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Reflexion und Ausblick

Was bleibt von dieser künstlerischen Frühzeit der digitalen Kunst?

Vor allem ein Bewusstsein dafür, dass Technik nicht neutral ist, sondern kulturell und politisch geprägt. Interaktive Medienkunst verschiebt die Grenzen zwischen Kunst und Alltag, Subjekt und Objekt, analog und digital. Sie fordert nicht nur neue Formen der Rezeption, sondern auch neue Fragestellungen: Wer kontrolliert die Technik? Wer hat Zugang? Und wie kann Kunst in einer zunehmend technologisierten Welt widerständig bleiben?

Besonders eindrucksvoll war die Erkenntnis, dass viele dieser Fragen bereits in den 1960er bis 90er Jahren virulent waren – lange bevor Begriffe wie „Postdigitalität“ oder „algorithmische Ästhetik“ in den Diskurs eingeführt wurden. Die frühe Medienkunst war und ist ein Labor der Möglichkeiten – zwischen Vision, Kritik und radikaler Neugier.

Handout:

Impulse:

Die hier gezeigten Inhalte sind von den jeweiligen Vortragenden und von unserem Dozenten erstellt.

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